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Föderaler Unterstützungsstab: Septemberbilanz und Aussichten

Civiele bescherming
Seit dem 5. August 2021 koordiniert der innerhalb des "Commissariat spécial à la reconstruction" (Sonderkommissariat für den Wiederaufbau) eingerichtete föderale Unterstützungsstab (CAF) die Maßnahmen der verschiedenen föderalen Dienste, die noch vor Ort tätig sind: Feuerwehr, integrierte Polizei, Zivilschutz, Volksgesundheit, Landesverteidigung, NCCN sowie das Belgische Rote Kreuz. Hier finden Sie einen Überblick über die Tätigkeiten dieser Dienste im Monat September.

In den letzten Wochen hat der CAF seine Arbeit fortgesetzt, insbesondere um die Grundbedürfnisse zu decken (Bereitstellung warmer Mahlzeiten und Hygiene), aber auch im Bereich der Reinigung, Abfallentsorgung und Sicherung der Flussufer. Der CAF hat auch seine Arbeit zur Sicherung der Örtlichkeiten, zur psychosozialen Betreuung der Flutopfer und zur Kontinuität der öffentlichen Dienste in Zusammenarbeit mit den verschiedenen lokalen Akteuren fortgesetzt.

Lebensmittelhilfe

Im August lag der Tagesbedarf bei über 13.000 Mahlzeiten. In der letzten Septemberwoche ist er auf 11.000 Mahlzeiten gesunken und mit der Neuinstallation von Gasanlagen in den Haushalten der Einwohner wird erwartet, dass er im Oktober weiter sinken wird.

Die Zubereitung dieser Mahlzeiten wird zum Teil vom Belgischen Roten Kreuz (CRB) übernommen, das zusammen mit seinen Subunternehmern (Foodtrucks, lokale Erzeuger) durchschnittlich 5.000 Mahlzeiten pro Tag zubereitet. Seit Beginn der Krise hat das CRB somit 156.320 Mahlzeiten zubereitet. Seit dem 20. September hat das CRB auch die Zubereitung von 1.200 Mahlzeiten pro Tag von der Landesverteidigung übernommen.

Hinsichtlich der Verteilung dieser Mahlzeiten hat der CAF in Absprache mit dem CRB, der Landesverteidigung und den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden einen Zeitplan für die schrittweise Übertragung der Koordination vom Ministerium der Landesverteidigung auf das CRB aufgestellt. Das Ministerium der Landesverteidigung wird bis zu der für den 31. Oktober vorgesehenen vollständigen Übernahme durch das CRB weiterhin Unterstützung leisten.

Hygiene 

Das Belgische Rote Kreuz hat die Verwaltung der in den am stärksten betroffenen Gemeinden eingerichteten Duschstationen übernommen. 13 Duschstationen (mit insgesamt 139 Duschen) stehen den betroffenen Einwohnern in Verviers, Trooz, Pepinster, Dolhain, Angleur und Chênée zur Verfügung. 

Reinigungs- und Aufräumarbeiten

Seit Beginn der Aufräumarbeiten wurde eine operative Koordination zwischen der Landesverteidigung, dem Zivilschutz, der Feuerwehr und der wallonischen Verwaltung (ÖDW) eingerichtet. Dies ermöglicht die Verwaltung der Liste der durchzuführenden Arbeiten, die Durchführung der notwendigen Erkundungen und die Zuweisung der Mittel an die Einsatzorte.

Im September kam die Landesverteidigung an der Weser zum Einsatz. Ein Abschnitt von etwa 7 km wurde gereinigt. Dieser Abschnitt erstreckt sich von Eupen über Baelen bis zum Eingang von Dolhain-Limburg. Dabei wurde das Flussbett von mittelschweren und schweren Abfällen wie Baumstämmen und Wracks befreit, damit bei einer erneuten Überschwemmung weitere Schäden vermieden werden. Ähnliche Einsätze fanden auch an der Ourthe bei Esneux und in Theux an der Hoëgne statt.

Zudem hat der Zivilschutz den zerstörten Hausrat der Flutopfer aus dem öffentlichen Raum abtransportiert; dies geschah bis zum 5. September strukturell und erfolgt seit diesem Datum punktuell.

Durch Aktionen mit Beteiligung von Freiwilligen konnten Abfälle entlang der Flussufer eingesammelt werden. Der Abtransport dieser Abfälle wird vom Zivilschutz je nach den von Vereinigungen organisierten Aufräumaktionen übernommen.

Der Zivilschutz hat auch Tanks mit Wasser-Heizöl-Gemischen ausgepumpt; dabei wurden insgesamt 220 Pumpeinsätze sowohl in öffentlichen Gebäuden (wie Schulen) als auch bei Privatpersonen durchgeführt.

Das Belgische Rote Kreuz hat zahlreiche Freiwillige mobilisiert, um bei der Reinigung von Privathäusern zu helfen. Manchmal kamen Freiwillige von weit her (z. B. Flandern, Luxemburg), um an von ihren Unternehmen organisierten Unterstützungstagen teilzunehmen und die lokalen Teams des CRB bei der Reinigung von Privatwohnungen zu unterstützen.

Sicherheit

Bis zum 20. September erhielt hauptsächlich die Polizeizone "Pays de Herve" Verstärkung. Seitdem verwalten die Polizeizonen ihre Sicherheitsaufträge autonomer (Überwachungsstreifen, sporadische Kontrollen, Sicherung und Reaktion auf Anfragen aus der Bevölkerung, Überwachung von Geländen mit Autowracks, nächtliche Fahrzeugstreifen und Fußstreifen in unbewohnten Gebieten, Besetzung von Kontrollpunkten für den Zugang von Lastkraftwagen, insbesondere in der Gemeinde Pepinster, usw.). Die föderalen Einsatzkorps (CIK) stehen jedoch weiterhin auf Anfrage zur Unterstützung der Polizeizonen zur Verfügung.

Die Arbeitsgruppe "Task Force Mobilität Lüttich", die nach den Überschwemmungen von Mitte Juli in Zusammenarbeit mit dem ÖDW ins Leben gerufen wurde, hat die Polizeidienste einbezogen, damit deren Feststellungen und deren Bedarf berücksichtigt werden und die Koordination verbessert werden kann. Dies ist erforderlich angesichts des Ausmaßes der Schäden an der Infrastruktur und der Auswirkungen dieser Schäden unter dem Gesichtspunkt des "Straßenverkehrs".

Dieser Bereich bleibt die größte Herausforderung bei der Festlegung von Prioritäten für die Arbeiten zur Stabilisierung und/oder zum Wiederaufbau der beschädigten Infrastrukturen, um die Auswirkungen möglicher neuer saisonaler Überschwemmungen so weit wie möglich zu begrenzen. Diese Arbeiten sind in der Tat sehr wichtig, um die allgemeine Mobilität zu erleichtern.

Spenden 

Im August wurden die in einer Schule in Theux gelagerten überschüssigen Spenden mit Unterstützung des Belgischen Roten Kreuzes und des Zivilschutzes auf die Plattform der Spendenbörse übertragen.

Im September:

  • wurde in Pepinster mit Hilfe des CRB eine Sporthalle geleert. Die dort gelagerten Spenden wurden sortiert und in ein Zwischenlager gebracht.
  • wurden in Chaudfontaine viele Kleidungsstücke an eine spezialisierte Vereinigung übertragen. Eine Lösung für überschüssige Spenden (Kleidung und Babyartikel) wird derzeit ausgearbeitet.

Psychosoziale Unterstützung 

Die Koordination der Netze für geistige Gesundheit wurde von Realism an die regionalen Koordinatoren der “Agence pour une Vie de Qualité“ (AVIQ, Wallonische Agentur für Lebensqualität) übertragen. Diese Koordinatoren wurden zu einem Treffen eingeladen, um eine Bestandsaufnahme der Situation vorzunehmen und die neun am stärksten betroffenen Gemeinden zu besuchen.

Um die mittel- und langfristige psychologische Betreuung besser ausrichten zu können, wird eine Umfrage unter den Flutopfern durchgeführt. Der CAF unterstützt diese Umfrage, damit besser auf die Bedürfnisse der Flutopfer eingegangen werden kann und die notwendigen Empfehlungen abgegeben werden können. Weitere Informationen folgen in Kürze.

Wie sind die Aussichten für die Zukunft?

In den kommenden Wochen wird der CAF das von der Wallonischen Region eingerichtete Sonderkommissariat für den Wiederaufbau und das CRB in verschiedenen Bereichen weiter unterstützen und gleichzeitig die schrittweise Beendigung der föderalen Unterstützung zugunsten der zuständigen Akteure vorbereiten.

So wird der Zivilschutz einen 20 Tage andauernden Einsatz zum Auspumpen von Tanks wieder aufnehmen, sobald der Vertrag für die Übernahme der Kosten für die Verschmutzung durch die beschädigten Tanks vorliegt. Die Landesverteidigung wird die Räumung der Flussufer und die Beseitigung großer Trümmerteile sowie die Stabilisierungsarbeiten an den Ufern fortsetzen. Das CRB will die Flutopfer während des gesamten Winters auf verschiedene Weise direkt unterstützen: Unterbringungszentren, die bis Mitte März 2022 geöffnet bleiben, Aufrechterhaltung der Duschen, Aufrechterhaltung der Kontakte mit den betroffenen Personen, Koordination der Zubereitung und Verteilung von Mahlzeiten usw.

Der CAF war im Laufe seines Auftrags bestrebt, die Rückkehr zur Normalität zu fördern, aber auch die Widerstandsfähigkeit der lokalen Akteure zu stärken. Durch die Entwicklung innovativer Partnerschaften wollte der CAF die lokalen Akteure nämlich stärken anstatt sie zu ersetzen.

Der CAF geht derzeit davon aus, dass das System Mitte November aufgehoben wird. Die Arbeit wird bis dahin noch intensiv und sehr nützlich sein, damit das System aufgehoben werden kann, ohne dass dies vor Ort Probleme verursacht. Der Zeitplan für die Maßnahmen ist darauf ausgerichtet, eine Reihe von Aufträgen vor diesem Datum abzuschließen und die Durchführung dieser Maßnahmen auf die üblichen Akteure und Strukturen zu übertragen.